Peru

Das verzauberte Andenreich der Inkas

Peru liegt am pazifischen Ozean und ist das drittgrößte Land Südamerikas. Mit seiner Fläche, die dreieinhalb mal so groß ist wie das Gebiet Deutschlands, erstreckt es sich über die Gipfel der Anden über drei komplett unterschiedliche Landschafts- und Klimazonen. Peru beheimatet die sagenumwobenen religiösen Stätten der Inka und den undurchdringlichsten Dschungel des westlichen Amazonasbeckens. Es kennt das schillernde Leben der 9-Millionen-Metropole Lima ebenso wie die gewaltigen Ausblicke des Hochlands. Begib dich mit ManaTapu auf eine faszinierende Reise und entdecke Peru im Rahmen eines unserer Volunteering-Programme!

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Info-Übersicht:

Lage: An der Pazifikküste im Westen von Südamerika.
Nachbarländer: Ecuador, Kolumbien, Brasilien, Bolivien & Chile
Größe:  ca. 1,3 Millionen Quadratkilometer
Einwohnerzahl: ca. 30 Millionen
Hauptstadt:  Lima (9 Millionen Einwohner)
Weitere große/bekannte Städte: Cusco, Arequipa, Trujillo, Chiclayo, Piura, Iquitos
Währung: Nuevo Sol (PEN)
Wichtige Feiertage:  Neben den christlichen Feiertagen vor allem der Unabhängigkeits- und Nationalfeiertag am 28. und 29. Juli, der die Unabhängigkeit von Spanien 1821 feiert
Peru ist berühmt für: Machu Picchu, die peruanische Küche, den Titicacasee
(Weitere) Sehenswürdigkeiten:  Nazca-Linien, Cusco & Das Heilige Tal, Lima, koloniale Architektur, indigene Dörfer, Nationalparks, die Küste, die Anden, der Regenwald.
Bekannte Peruaner:    Claudio Pizarro, Fußballer. Mario Vargas Llosa, Literaturnobelpreisträger 2010
Was du ganz bestimmt noch nicht über Peru wusstest...  ...ist, dass jede fünfte Schmetterlingsart der Welt in Peru zu finden ist
ManaTapu-Standorte:  Lima, Cusco & Trujillo

Bevölkerung

  • In Peru leben 30,3 Millionen Menschen.
  • Auf die riesige Fläche verteilt ergibt das allerdings nur eine Bevölkerungsdichte von 23 Einwohner pro Quadratkilometer (Deutschland ist 10 mal dichter besiedelt). Der Großteil der Einwohner*innen konzentriert sich auf den schmalen Küstenstreifen und hier nochmals auf die Hauptstadt Lima.
  • Die indigene Bevölkerung macht etwa 47 Prozent der gesamten Einwohner aus. 33 Prozent haben eine gemischte Herkunft, 15 Prozent sind europäischer Abstammung.

Sprachen

  • 84 Prozent der Bevölkerung sprechen Spanisch als Muttersprache.
  • Daneben sind Quechua und Aymara als weitere Amtssprachen besonders in den Anden verbreitet.
  • Die Englischkenntnisse sind im Schnitt nicht besonders gut ausgeprägt.

Geografie, Flora & Fauna

Durch die Anden teilt sich Peru in drei komplett unterschiedliche geografische und klimatische Regionen mit einer ganz gegensätzlichen Tier- und Pflanzenwelten. In unserem Magazin erfährst du mehr zu Perus Naturschauspielen.

Küste

Im schmalen Küstenstreifen im Westen des Landes fällt kaum Regen. Demenstprechend spärlich fällt die Vegetation aus. An der Grenze zu Chile geht die Küste sogar in die trockenste Wüste der Welt über, die Atacamwüste.  

Anden

Direkt hinter der Küste türmen sich mächtig die Anden auf bis zu 6.700 Meter auf. Auf einer Grundhöhe von 3.000 bis 4.000 Metern erheben sich die riesigen Gipfel, unterbrochen von tiefen Schluchten. Auf den kargen Weiden der Anden kannst du häufig die Alpakas beim Grasen beobachten.  

Regenwald

Die Anden gehen über Bergwälder Richtung Osten hin schließlich in den dichtesten Dschungel über. Die tropischen Regenwälder beheimaten eine riesige Artenvielfalten, insbesondere an Vögeln wie Papageien, exotische Tiere wie Jaguare und Faultiere oder dutzende Affenarten.

Klima

Aufgrund der sehr unterschiedlichen geografischen Gegebenheiten, wechseln in Peru auch die klimatischen Bedingungen auf kurzen Distanzen. An der Küste herrschen meist gemäßigte bis sommerliche Temperaturen, während du dich in den Alpen je nach Höhenlage schnell mal warm anziehen musst. Der Regenwald bietet das ganze Jahr über gleichbleibende Temperaturen von etwa 25 Grad bei ausgeprägten Niederschlägen. Mehr zum Wetter an unseren Standorten erfährst du hier: Klima in Peru.

Soziale Ungleichheiten

Trotz all seiner Naturspektakel und Reichtümer ist Peru ein Land großer sozialer Ungleichheiten. Vor allem Menschen indigener Abstammung leben in unzureichenden Verhältnissen.

Fehlende Bildungschancen  

Das öffentliche Bildungssystem in Peru vermittelt den Kindern oft nur die grundlegendsten Fähigkeiten. Zwar gibt es nur noch wenige Jugendliche, die überhaupt nicht lesen und schreiben können, für eine höherwertige Ausbildung muss man sich aber in eine der teuren Privatschulen einschreiben.

Situation von benachteiligten Kindern

Viele peruanische Kinder sind gezwungen, etwas zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizusteuern. Sie verdienen ihr Geld mit kleinen Jobs als Autowäscher oder Zeitungsverkäufer. Besonders schwer unter der Armut leiden Kinder mit Behinderung. Ihnen wird die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe sehr erschwert.  

Gewalt gegen Frauen  

Vor allem Mädchen und junge Frauen sind häufig von Übergriffen bedroht. Die Behörden bieten ihnen wenig Schutz. Oftmals sind es die Ehemänner, die Gewalt ausüben. Frauen, die durch eine Vergewaltigung schwanger werden, werden zum Teil von ihrer Familie verstoßen und sind gezwungen, die Schule abzubrechen.  

Die „Zurückgelassenen“  

In Peru existiert kein geregeltes Renten- oder Pflegesystem. Wer sich nicht auf die Angehörigen verlassen kann, droht alleine zu altern. Diese Menschen, die oft verwahrlost und einsam leben, nennt man „los abandonados“ (die „Zurückgelassenen“).

Geschichte

Vom 13. bis ins 16. Jahrhundert war die peruanische Andenregion das Zentrum des Inka-Reichs mit seiner Hauptstadt Cusco. Die spanische Eroberung 1532 leitete das Ende der Inka-Herrschaft ein. 1821 erlangte Peru durch die südamerikanischen Unabhängigkeitskriege die Eigenständigkeit von Spanien. Dennoch blieb die Unterdrückung der indigenen Volksgruppen bestehen. Das 20. Jahrhundert war geprägt von bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Militärs und Rebellen. Seit Anfang der 1990er Jahre finden eine Stabilisierung des politischen Systems und ein allmählicher Demokratisierungsprozess statt. Dennoch ist Korruption bis in die höchsten Staatsämter und die Benachteiligung der indigenen Bevölkerung auch heute noch die Regel.

Kultur

Peru verbindet die indigene Kultur mit Einflüssen aus Europa und insbesondere Spanien. Vor allem die Mittel- und Oberschichten führen einen westlichen Lebensstil, während auf dem Land die indigenen Traditionen stark sind.  

Religionen

81 Prozent der Peruaner*innen bezeichnen sich als katholisch. Der Glaube wird vor allem in ländlichen Gebieten häufig mit indigenen Bräuchen gemischt.  

Essen & Trinken

Die peruanische Küche hat den Ruf als eine der besten und intensivsten Küchen Lateinamerikas. Dabei unterscheiden sich die Essgewohnheiten regional deutlich. Während an der Küste frische Fischgerichte aufgetischt werden, steht in den Anden eher fleischlastiges auf der Karte. Grundnahrungsmittel sind oft Kartoffeln und Reis mit Hühnchen oder Rindfleisch. Traditionell landen auch gerne mal Meerschweinchen oder Alpakas auf dem Teller. In den Bars von Lima kannst du den Pisco Sour bestellen, einen beliebten Cocktail, der in verschiedenen Abwandlungen aus Traubenschnaps, Limetten, und Zuckersirup gemischt wird.  

Musik & Tanz

Die Andenflöte Quena und die Panflöte Siku prägen ebenso unser Bild von Peru wie Ponchos und Alpakas. Sie sind Teil der volkstümlichen Musik. Vor allem junge Menschen hören aber oft lieber Salsa, Pop- und Rockmusik. Ein beliebter traditioneller Tanz ist der Marinera, bei dem sich das tanzende Paar zu Blasmusik mit schnellen Drehungen und kurzen Schritten allmählich annähert.  

Sport

Wie in ganz Lateinamerika ist in Peru Fußball der Volkssport. In Europa wurde insbesondere Claudio Pizarro bekannt, erfolgreichster ausländischer Torschütze der Bundesliga. Daneben ist vor allem Volleyball beliebt.

Städte & Sehenswürdigkeiten

Lima - Die Wüstenmetropole am Pazifik

An unserem (Projekt-)Standort Lima erwarten dich schier endlose Häuserschluchten mit blitzenden Fassaden und Ströme an vorbeifahrenden Autos. Abseits des Zentrums stechen zwischen vielen unverputzten Gebäuden immer wieder die kleinen Häuser in kräftigen bunten Farben ins Auge. Das Leben in den Straßen pulsiert, in den zahlreichen Straßencafés kannst du in deiner Freizeit Perus Hauptstadt genießen. Stadtauswärts weichen die grünen Parks einer zunehmend rauen, wüstenhaften Landschaft. Wenn du von hier in die Ferne blickst, türmen sich die mächtigen Anden auf.

Sehenswürdigkeiten in Lima

Wenn du nach Lima kommst, musst du natürlich unbedingt das historische Zentrum besuchen, erbaut von Francisco Pizarro, dem spanischen Eroberer. Hier findest du zahlreiche Bauten aus der Kolonialzeit. Die Altstadt ist Weltkulturerbe der UNESCO. Zudem solltest du auf jeden Fall mal einen Ausflug nach Miraflores machen, das modernste Viertel Perus, direkt am Meer gelegen, mit vielen Parks und Hochhäusern. Das direkt angrenzende Viertel Barranco beheimatet die aufregendsten Bars und Clubs der Stadt. 

Cusco & Der Aufstieg in die Stadt in den Wolken

Wenn du tief in die Geschichte der Inkas eintauchen möchtest, ist ihre ehemalige Hauptstadt Cusco der richtige Ort für dich. Von Lima kannst du die 1.100 Kilometer ganz bequem in einer Stunde fliegen, aber um Peru richtig zu entdecken, ist der Bus die bessere Option: 19 Stunden lang erklimmt er die Windungen der Andenpässe bis auf 3.400 Meter. In Cusco wartet die historische Altstadt mit ihren Prachtbauten der spanischen Kolonialherren auf dich. Von hier aus kannst auf den historischen Wegen der Inkas die weltberühmte Stadt in den Wolken erreichen: Machu Picchu.  

Sehenswürdigkeiten in Cusco

Der Plaza del Armas, der zentrale Platz Cuscos ist ein Ort mit einer wechselhaften Geschichte. Von den Spaniern eingenommen, bauten diese ihre Kirchen und Kathedralen, wo einst die Tempel der Inka standen. Rundherum kannst du in zahlreichen Museen mehr über die Geschichte der Stadt, die Inkas und volkstümliche Kunst in Peru erfahren.

Machu Picchu

Die Ruinen der Terrassenstadt Machu Picchu in den Nebeln der Anden sind eine der berühmtesten Attraktionen der Welt. Du kannst sie mit dem Zug und Bus von Cusco erreichen oder auf eigene Faust auf dem Inka-Trail hinaufsteigen. Deine Reise wird dich an Schluchten von mehreren hundert Metern und schneebedeckten Gletschern vorbeiführen. Sichere dir frühzeitig eines der begehrten Tickets!

Titicacasee

Der Titicacasee ist der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Er erstreckt sich auf einer Fläche 15,5 mal so groß wie der Bodensee, zwischen Peru und Bolivien. Bei einem Besuch kannst du die schwimmenden Schilfinseln der Uros bestaunen.

Freizeitmöglichkeiten

  • Die beeindruckenden Landschaften Perus ermöglichen zahlreiche Freizeitaktivitäten. Die Anden werden durchzogen von tiefen Schluchten, die sich perfekt für Sportarten in der freien Natur nutzen lassen. In den Gletscherflüssen kannst du raften und Kajak fahren. Du kannst durch Naturschutzgebiete tagelange Wanderungen unternehmen oder Mountainbike fahren.  
  • Im Dschungel kannst du auf einem der Zuflüsse des Amazonas Bootsfahrten machen oder dich auf eine geführte Tour durch das dichte Unterholz wagen.  
  • An der Küste kannst du dich bei ganzjährig frühlingshaften Temperaturen in die bis zu zwei Meter hohen Wellen stürzen oder diese gleich für einen Ritt auf deinem Surfbrett nutzen. Vor allem die nördlicheren Städte Perus wie Trujillo eignen sich hervorragend für einen Strand- und Badeurlaub. Nahe der Stadt Ica kannst du die über 200 Meter hohen Sanddünen hinabsurfen.  
  • Die Museen Limas oder Cuscos sind immer einen Besuch wert. Hier kannst du Geschichte des Landes in all seinen Facetten kennenlernen.

Reisehinweise

Impfungen / Gesundheit

Empfehlenswert sind Impfungen gegen:

  • Gelbfieber
  • Polio, Diphterie, Tetanus, Keuchhusten
  • Hepatitis A+B
  • Typhus und Tollwut
  • Malaria Prophylaxe

Du solltet dich dazu unbedingt von einem Arzt für Reise- und Tropenmedizin beraten lassen! Tipps zur Gesundheitsvorsorge haben wir auch hier für dich zusammengefasst.

Sicherheit

In Peru besteht für Tourist*innen ein erhöhtes Risiko von Diebstählen und Überfällen. Du solltest nie zu viel Bargeld dabei haben, nur offizielle Taxis nutzen und abends nicht allein unterwegs sein. Nähere Infos findest du in unserem Artikel zur Sicherheit in Südamerika. Auch unser Team vor Ort wird dich beraten, was es in der Gegend und den jeweiligen Vierteln zu beachten gibt.

Ferienzeiten

Wenn du in einem unserer Projekte arbeiten möchtest, beachte bitte die Ferienzeiten.