Von Marius Rautenberg

Aufgrund von anderen klimatischen Bedingungen gibt es in Lateinamerika Krankheiten, die in Europa eher selten oder gar nicht vorkommen. Vor diesen Krankheiten solltest du dich schützen! Wir erklären dir auf dieser Seite, wie du das machst.

Informiere dich frühzeitig!

Informiere dich frühzeitig über die Gesundheitsrisiken in deinem Zielland und ergreife dann die entsprechenden Vorbereitungs-Maßnahmen (z.B. Impfungen oder Prophylaxe-Medikamente).

Infos bekommst du hier:

• Das Auswärtige Amt bietet allgemeine Reisehinweise: Webseite des Auswärtigen Amts
• Eine Übersicht von Krankheiten nach Ländern bietet dir Fit For Travel
• Aktuelle medizinische Hinweise bekommst du mit der App des Tropeninstitutes.

Gerne geben wir dir Tipps zur Gesundheitsvorsorge. Für eine fundierte medizinische Beratung solltest du aber zu einem/einer Reise- oder Tropenmediziner*in gehen.

Schutzimpfungen

Je nach Zielland musst du möglicherweise (rechtzeitig) vor deiner Abreise eine oder mehrere Schutzimpfungen (z.B. Tetanus, Keuchhusten, Diphterie, Hepatitis A und B, Typhus oder auch Tollwut) vornehmen lassen. Bei der Reise in Tropengebiete ist unter Umständen auch eine Malaria-Prophylaxe notwendig.

Oft Bedingung für die Einreise

In einigen Ländern Lateinamerikas und der Karibik ist der Nachweis über bestimmte Impfungen (z.B. Gelbfieber) sogar bei der Einreise verpflichtend! Daher solltest du auf jeden Fall die Einreisebestimmungen beachten.

Deine Reiseapotheke

Vor der Abreise solltest du eine kleine Reiseapotheke mit grundlegenden Medikamenten (u.a. Schmerz- & Fieber-Tabletten, Mittel gegen Magen-/Darm-Probleme, Desinfektions-Spray, Pflaster und Wundsalbe) zusammenstellen. In diese Reiseapotheke gehören natürlich auch die Medikamente, die du regelmäßig einnehmen musst – z.B. wegen einer chronischen Krankheit.

Ebenfalls wichtig: Mückenspray und Sonnencreme.

Außerdem: Verhütungsmittel (Kondome, Antibaby-Pille, etc.)

Hinweis zum Flug: Notfallmedikamente solltest du mit ins Handgepäck nehmen. Aber beachte: Im Handgepäck sind Flüssigkeiten nur in kleinen Einzelbehältnissen von maximal 100 Milliliter erlaubt!

Trink Wasser – aber sauberes!

Nach deiner Ankunft wirst du vor Ort sicherlich ein paar Tage brauchen, um dich an die neuen klimatischen Bedingungen zu gewöhnen. Gerade in der tropischen Hitze oder in ungewöhnten Höhen brauchst du viel Wasser, um Kopfschmerzen und Schwindel zu vermeiden. Dafür solltest du täglich zwei bis drei Liter Wasser trinken.

Trinkwasserqualität

In vielen Ländern solltest du das Wasser nicht direkt aus der Leitung trinken. Denn oft ist es nicht keimfrei. Trinke es daher, wenn überhaupt, nur abgekocht! Einfacher ist es, gleich Wasserflaschen in Supermärkten zu kaufen. Auch auf Früchte, die mit Leitungswasser abgespült wurden, solltest du im Idealfall verzichten. Ebenso auf Eiswürfel.

Tipp: Mit Elektrolyten kannst du deinen Wasserhaushalt fördern! Allgemein kann es sein, dass sich dein Körper erst an die andere Ernährung gewöhnen muss und mit Durchfall-Krankheiten und Verdauungs-Schwierigkeiten zu kämpfen hat.

Achte auf Hygiene!

Manche Hygienestandards sollten selbstverständlich sein, egal wo auf der Welt man sich befindet. Dazu gehört es sich mehrmals am Tag gründlich die Hände zu waschen, insbesondere vor und nach dem Essen sowie nach dem Gang zur Toilette.

Kontakt zu Menschen & Tieren

Auch darüber hinaus solltest du auf einen hygienischen Umgang achten: Streunende Hunden und Katzen lieber nicht anfassen und den Kontakt mit offensichtlich kranken Menschen, die stark husten oder nässende Wunden haben, meiden. Wenn du im Rahmen einer Projektarbeit mit Kranken zu tun hast, benutze Einweghandschuhe, vermeide den direkten Hautkontakt und achte auf die Nutzung von Desinfektionsmitteln.

Sexuelle Kontakte

Auch und vor allem bei sexuellen Kontakten solltest du stets vorsichtig sein und Kondome benutzen!

Hier kannst du dich über Safer Sex, den Schutz vor HIV und anderen Geschlechtskrankheiten informieren:

Gib AIDS keine Chance

Moskitos & Malaria

Die Malaria ist eine lebensbedrohliche Krankheit und wird durch Mückenstiche übertragen. Insbesondere in tropischen Gebieten ist sie weit verbreitet. In Lateinamerika gehören folgende Länder zu den Risikogebieten: Mexiko, alle mittelamerikanischen Staaten, Teile der Karibik, Ecuador, Kolumbien, Venezuela, Bolivien, Teile Brasiliens, Guyana, Surinam und Französisch-Guyana.

Schutz ist wichtig!

Gegen Malaria gibt es keine Impfung, nur prophylaktische Mittel, gegen die einige Erreger jedoch Resistenzen erzeugt haben. Es ist daher wichtig, sich gegen Insektenstiche zu schützen. Achte darauf, dass dein Bett und die Wohnung durch Moskitonetze gesichert sind. Zusätzlich kannst du körperbedeckende Kleidung tragen, die du mit einem speziellen Imprägnier-Spray versehen kannst. Weiter solltest du auf die Verwendung von Mitteln zum Schutz vor Insekten achten. Wir empfehlen das sehr wirksame Mittel Nobite, das es sowohl für die Haut als auch die Kleidung gibt.

Symptome

Anzeichen für eine Malariaerkrankung sind in der ersten Phase stark grippeähnliche Symptome. Wenn du dich krank fühlst, versuche nicht, dich selbst zu behandeln, sondern sag dem ManaTapu-Team Bescheid, damit es dich zu einem Arzt oder einer Ärztin bringt.

Zika-Virus  

Zu den olympischen Spielen 2016 in Brasilien machte das Zika-Virus weltweite Schlagzeilen. Mit Ausnahme von Chile und Uruguay wurden in allen Ländern Lateinamerikas Erstinfektionen nachgewiesen. Häufig geht die Krankheit mit Fieber, Hautausschlag, Kopfschmerzen und Bindehautentzündung einher. Zwar nimmt die Krankheit meist einen milden Verlauf. Nur ein Viertel der Betroffenen entwickelt überhaupt Symptome. Aber bei ungeborenen Kindern kann der Virus zu Schädelfehlbildungen führen. Eine Impfung dagegen gibt es nicht. Daher sollten trotz rückläufiger Infektionszahlen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Da sich das Virus in erster Linie über Gelbfiebermücken und direkten Blutaustausch verbreitet, sollte auch hier auf den Schutz vor Mücken geachtet werden.

Besuche nach der Reise eine*n Arzt*Ärztin

Sobald du wieder daheim bist empfiehlt sich eine Nachuntersuchung. Die körperliche Anstrengung und die klimatischen Wechsel sind nicht so leicht wegzustecken. Lass dir Blut abnehmen und dich durchchecken, ob alles in Ordnung ist – so gehst du kein Risiko ein!