Ecuador

Galapagos-Schildkröten, gewaltige Vulkane und der tiefste Dschungel

Ecuador liegt am pazifischen Ozean zwischen Peru und Kolumbien. Es hat etwa drei Viertel der Fläche Deutschlands und ist damit im südamerikanischen Maßstab ein eher kleines Land. Dennoch findest du hier auf engstem Raum die unterschiedlichsten Bedingungen. Von den traumhaften Sandstränden an der Küste über die 6.300 Meter hohen Anden, in die Tiefen des Amazonasbeckens ist es nur ein Tagestrip. Begib dich mit ManaTapu auf eine faszinierende Reise und entdecke Ecuador im Rahmen eines unserer Volunteering-Programme!

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Info-Übersicht:

Lage: An der Pazifikküste im Nordwesten Südamerikas
Nachbarländer: Peru & Kolumbien
Größe:  283.561 Quadratkilometer
Einwohnerzahl: 16 Millionen
Hauptstadt:  Quito (1,6 Millionen Einwohner)
Weitere große/bekannte Städte:  Guayaquil (2,5 Millionen Einwohner), Cuenca, Santa Domingo, Salinas
Währung:  US-Dollar
Wichtige Feiertage: Neben christlichen Feiertagen vor allem der Unabhängigkeitstag (10. August)
Ecuador ist berühmt für:  Die Gálapagos-Inseln
(Weitere) Sehenswürdigkeiten: Die atemberaubende Natur mit 30 aktiven Vulkanen und dem Regenwald.
Bekannte Ecuadorianer:  Jorge Icaza (Schriftsteller)
Was du ganz bestimmt noch nicht über Ecuador wusstest... ...ist, dass in der ecuadorianischen Verfassung die Rechte der Natur verankert sind.    
ManaTapu-Standorte:  Santa Rosa, Guayaquil, Briceño, Quito, Salinas

Bevölkerung

  • In Ecuador leben etwas mehr als 16 Millionen Menschen
  • Es hat die größte Bevölkerungsdichte Südamerikas mit 54 Einwohnern pro Quadratkilometer.
  • Der Großteil konzentriert sich hier auf die Küste und die Andenregion. Der Regenwald ist nahezu unbesiedelt.
  • Die Bevölkerung ist ethnisch sehr gemischt, aus Nachfahren insbesondere europäischer Einwanderer und indigener Bevölkerung.

Sprachen

  • Amtssprache ist Spanisch. Regional gelten Kichwa und Shuar als "Sprache für interkulturelle Beziehungen".
  • Das indigene Kichwa wird von 2 Millionen Ecuadorianern gesprochen. Insgesamt gibt es 13 verschiedene indigene Sprachen.
  • Insbesondere, wenn du außerhalb der großen Städte oder der touristischen Orte bist, wirst du dich auf Englisch nur schwer verständigen können.

Geografie, Flora & Fauna

Berg

Ecuador hat mit vier komplett unterschiedlichen geografischen Gebieten und seinem tropischen Klima eine riesige Artenvielfalt. Du findest hier mehr unterschiedliche Arten pro Quadratkilometer als sonst wo auf der Welt.

Küste

Die Küstenregion besteht aus Schwemmebenen, tropischen Regenwäldern und Hügellandschaften. Im Norden findest du Mangroven-Sümpfe, während du im südlichen Teil des Küstenabschnitts Sandwüsten bestaunen kannst.

Anden

Die Anden trennen das Land zwischen der Küste und dem Regenwald. Auf den Hochebenen  haben sich kompakte Gräser und Strauchpflanzen den rauen Bedingungen angepasst.  Durchzogen werden die Plateaus von tiefen Schluchten, gefolgt von gewaltigen Gletschern und Vulkanen.

Regenwald

In dem nahezu unbewohnten Regenwald im Osten des Landes kannst du eine riesige Vielfalt exotischer Tier- und Pflanzenarten entdecken. Zahlreiche Affen- und Vogelarten sind hier ebenso beheimatet wie gefährliche Raubkatzen wie Jaguare oder Panther.

Gálapagos

Die Abgelegenheit der Gálapagos-Inseln, 1.000 Kilometer vor dem Festland, erlaubte die Entwicklung eigenständiger Arten, die man sonst nirgends auf der Welt finden kann wie die berühmten Riesenschildkröten. Anhand der unterschiedlichen Arten auf Gálapagos entwickelte Charles Darwin seine Evolutionstheorie.

Klima

In der Regenzeit zwischen Dezember und Mai herrscht an der Küste tropisch-schwüle Hitze mit viel Sonnenschein, während es in den Anden oft kühl und neblig ist. Die Trockenzeit zwischen Juni und November ist an der Küste nicht ganz so heiß, dafür in den Anden umso sonniger und wärmer.

Soziale Ungleichheiten

Bei aller Vielfalt und Schönheit ist Ecuador ein Land mit einer großen sozialen Ungleichheit.

(Kinder-)Armut

Am stärksten betroffen sind die Kinder armer Familien, vor allem in den großen Städten: Dort müssen sie häufig als Verkäufer oder Schuhputzer auf der Straße arbeiten, um ihre Familien finanziell unterstützen. Auch wenn dies nicht der Fall ist, haben die meisten Eltern nicht genügend Geld für Schulgebühren und Unterrichtsmaterial.

Fehlende Bildungschancen

Viele Kinder gehen somit nur unregelmäßig oder gar nicht zur Schule, womit ihnen die Perspektive auf eine bessere Zukunft fehlt. Für nicht wenige Kinder beginnt hier ein Teufelskreis aus Kriminalität und einem Leben auf der Straße.

Unzureichendes Gesundheitssystem

Die öffentliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Ecuador ist im südamerikanischen Vergleich relativ gut, jedoch findet man Arztpraxen und Krankenhäuser meist nur in den größeren Städten. In den ländlicheren Gegenden des Landes gibt es meist nur so genannte „Gesundheitszentren“, in denen in der Regel lediglich eine ambulante Erstversorgung geleistet werden kann.

Probleme in Umwelt- & Tierschutz

Die Ausbeutung von Rohstoffen, die damit verbundenen Umweltschäden sowie die sich wiederum daraus ergebenden Konsequenzen für die Bevölkerung (Klima, Krankheit) sind ein großes Problem. Auch Tiere sind von illegaler Wilderei betroffen, weshalb viele Arten vom Aussterben bedroht sind.

Geschichte

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde Ecuador zum Herrschaftsgebiet der Inka, mit der nördlichen Hauptstadt Quito. Nach der Eroberung des Inka-Reichs 1532 durch Francisco Pizarro wurde Ecuador Teil des spanischen Kolonialreichs. Im Zuge der südamerikanischen Unabhängigkeitskriege entstand 1830 die unabhängige Republik Ecuador. Die politische Entwicklung verlief in weiten Phasen des 19. und 20. Jahrhunderts unruhig, regelmäßig putschte das Militär verschiedene Machthaber in die Regierung. Erst mit dem Erdölboom seit 1973 erlangte Ecuador größere wirtschaftliche und politische Stabilität.

Kultur

Ecuadors Kultur ist eine Mischung aus den Traditionen der indigenen Bevölkerung und der europäischen Einwanderer.

Religionen

72 Prozent der Ecuadorianer bezeichnen sich als römisch-katholisch. Daneben sind indigene Bräuche vor allem auf dem Land verbreitet, oftmals vermischt mit dem christlichen Glauben.

Essen & Trinken

Typische Grundnahrungsmittel sind Kartoffeln, Mais und Maniokwurzeln, die als Beilagen zu Schwein oder Rind serviert werden. Oft werden auch gekochte Bananen gegessen. Ein beliebtes Gericht ist das Cebiche, eine Mischung aus verschiedenen Meeresfrüchten und Fischen.

Musik

Traditionelle Musik wird meist auf Pan- oder Querflöten aus Bambus gespielt. Der Pasillo, einer der bekanntesten Tänze Ecuadors, ist an den Wiener Walzer angelehnt. In den Clubs wird gerne zu Reggaeton oder Salsa getanzt.

Sport

Die beliebteste Sportart ist – typisch für Lateinamerika – Fußball. Der Mittelfeldspieler Luis Antonio Valencia gilt als einer der besten Fußballer des Landes.
Durch Ecuadors traumhaften Strände und die ganzjährig sommerlichen Temperaturen sind auch Wassersportarten wie Surfen, Schwimmen, Rudern, Segeln weit verbreitet.

Städte & Sehenswürdigkeiten

Quito

Quito – die höchstgelegene Hauptstadt der Welt

Hoch oben, auf 2850 Meter, liegt Quito in einem Kessel von noch höheren Bergspitzen und Vulkanen, die auf fast 5.900 Meter emporragen. Die 1,5 Millionen Einwohner drängen sich in dem schmalen Tal entlang 30 Kilometer Länge von Norden nach Süden. Im Zentrum befindet sich die große koloniale Altstadt, mit komplett quadratischem Straßennetz. Nördlich davon findest du die modernen Viertel der Mittelschicht Quitos.

Sehenswürdigkeiten in Quito:

Mit einer Gondel kannst du auf den fast 4.000 Meter hohen Pichincha hinauffahren und das gewaltige Panorama erblicken. Die barocke Altstadt mit ihren Kathedralen und kolonialen Prunkbauten ist seit 1978 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Guayaquil – tropisches Tor zur Welt

Die Hafenstadt ist mit 2,5 Millionen Einwohnern deutlich größer als die Hauptstadt Quito – und mit ihrer Industrialisierung und dem starken Export das wirtschaftliche Herz des Landes. Hier triffst du auf Großstadtflair und moderne Architektur. Das Leben spielt sich das ganze Jahr über auf der Straße ab – bei Temperaturen, die selbst in der Nacht selten unter 20 Grad fallen.

Sehenswürdigkeiten in Guayaquil

Die 2,5 Kilometer lange Uferpromenade Malécon 2000 ist das Highlight der Stadt. Um Platz zu sparen, wurde sie über dem Fluss gebaut. Auf diesem öffentlichen Platz ist rund um die Uhr Leben. Gärten, Straßenkünstler, Einkaufsmöglichkeiten, Bars und Clubs spiegeln sich im Wasser des Guayas.

Der Markt von Otavalo

Die 2.500 Meter hoch gelegene Provinzstadt ist umgeben von 3 Vulkanen. Hier findet der größte indigene Markt Südamerikas statt. Handwerkliche Kunsterzeugnisse oder traditionelle Kleidung kannst du in Otavalo günstig für daheim oder als Geschenk kaufen. An Wochenenden kommen Tausende Einheimische hier her und drängen sich auf dem Markt, der sich über die ganze Innenstadt erstreckt.

Nationalpark Cayambe Coca

Ebenfalls nur 1 bis 2 Stunden mit dem Auto ist es von Quito ins Naturreservat von Cayambe Coca. Auf malerischen Wanderwegen kommst du hier an Wasserfällen und Lagunen vorbei. Den Ausflug kannst du mit einem Bad in den Termen von Papallacta beenden, die aus den umliegenden heißen Quellen gespeist werden.

Freizeitmöglichkeiten

Der Strand von Montañita
  • Weiße Sandstrände und hellblaues Meer sind häufig verschickte Postkartenmotive aus Ecuador – und in der Tat kannst du an der Küste bei ganzjährig hohen Temperaturen den Wassersport voll genießen. Die Wellen vor Montañita locken Surfer aus aller Welt hier her.
  • Die vielen Nationalparks, Gletscher und Schluchten bieten dir für einen Outdoor-Trip die perfekten Bedingungen. Wanderungen, Kajak fahren in Wildbächen und Bergsteigen in den Anden gehören ebenso zu den Möglichkeiten wie Ausflüge in die Mangrovenwälder an der Küste oder den tiefen Regenwald.
  • An verregneten Tagen kannst du in Quito oder Guayaquil in eines der vielen Museen gehen und mehr über die untergegangenen Völker Ecuadors erfahren. Oder besuch gleich eine der alten, zeremoniellen Ruinenstätten.

Reisehinweise

Impfungen / Gesundheit

Empfehlenswert sind Impfungen (und Prophylaxe-Maßnahmen) gegen:

  • Gelbfieber
  • Polio, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten
  • Hepatitis A+B
  • Typhus und Tollwut
  • Malaria-Prophylaxe

Du solltet dich dazu unbedingt von einem Arzt für Reise- und Tropenmedizin beraten lassen! Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zur Gesundheitsvorsorge.

Sicherheit

In Ecuador besteht für Touristen ein erhöhtes Risiko von Diebstählen und Überfällen. Du solltest nie zu viel Bargeld dabeihaben, nur offizielle Taxis nutzen und abends nicht allein unterwegs sein. Nähere Infos gibt es im Magazin: Sicherheit in Südamerika. Unsere Teams vor Ort kennen sich gut mit der Sicherheitslage aus und geben dir weitere Hinweise.

Ferienzeiten

Wenn du in einem unserer Projekte arbeiten möchtest, beachte bitte die Ferienzeiten.