Land mit tausend Facetten
Trotz all seiner Naturspektakel und Reichtümer an mineralischen Rohstoffen ist Peru ein Land riesiger sozialer Probleme. Vor allem Menschen indigener Abstammung leben in Verhältnissen von Armut und Gewalt. Die öffentliche Gesundheitsversorgung ist ebenso unzureichend ausgestattet wie die sanitären Anlagen, die Schulen und die Altenpflege. Wir geben dir eine Übersicht über die wichtigsten Probleme und die Möglichkeiten für eine Freiwilligenarbeit in Peru.
Fehlende Bildungschancen
Das öffentliche Bildungssystem in Peru vermittelt den Kindern oft nur die grundlegendsten Fähigkeiten. Zwar gibt es nur noch wenige Jugendliche, die überhaupt nicht lesen und schreiben können, aber um eine höherwertige Ausbildung zu bekommen, ist es notwendig, sich in eine der teuren Privatschulen einzuschreiben. Selbst Englischunterricht ist an öffentlichen Schulen eine Seltenheit, da auch die meisten Lehrer kein Englisch sprechen können.
Situation von benachteiligten Kindern
In Peru gibt es zwar die allgemeine Schulpflicht, doch viele Kinder sind gezwungen etwas zum Lebensunterhalt ihrer Familien beizusteuern. Ohne geregelte Anstellung verdienen sie ihr Geld in den Straßen mit kleinen Jobs wie Kurierdiensten, als Autowäscher oder Zeitungsverkäufer. Besonders schwer unter der Armut leiden Kinder mit Behinderung. Ihnen wird die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe sehr erschwert.
Gewalt gegen Frauen
Vor allem Mädchen und junge Frauen sind häufig von Übergriffen bedroht. Die Behörden bieten ihnen wenig Schutz. Oftmals sind es die Ehemänner die Gewalt ausüben. Frauen, die durch eine Vergewaltigung schwanger werden, werden zum Teil von ihrer Familie verstoßen und sind gezwungen, die Schule abzubrechen.
Die „Zurückgelassenen“
In Peru existiert kein geregeltes Renten- oder Pflegesystem. Wer sich nicht auf die Angehörigen verlassen kann, weil keine Verwandtschaft existiert oder diese selbst mit der Pflege überfordert ist, droht alleine zu altern. Diese Menschen, die oft verwahrlost und einsam leben haben einen eigenen Namen, die „Zurückgelassenen“, „los abandonados“.