Kinderschutz

Die ManaTapu-Kinderschutzrichtlinien

Projekte mit Kindern sind bei vielen Freiwilligen besonders beliebt. Auch bei ManaTapu kannst du in Kindergärten, Schulen oder auch in Einrichtungen für Kinder mit Behinderungen arbeiten. Dabei gibt es aber wichtige Punkte zu beachten.  

Im Umgang mit Kindern sind immer Achtsamkeit und Sensibilität gefragt. Die Verantwortung, die du gegenüber den Kids trägst, ist sehr hoch – das sollte dir als Volunteer von Anfang an bewusst sein. Natürlich musst du nicht Pädagogik studiert haben, dennoch solltest du dich gut auf deinen Volunteer-Einsatz vorbereiten und für bestimmte Themen sensibilisieren. Denn das Wohlehrgehen aller hat die höchste Priorität!  

Kinder sind besonders schutzbedürftig und sollten sich darauf verlassen können, von Erwachsenen betreut und behütet zu werden. Leider gibt es in allen Ländern dieser Welt Kinder, die vernachlässigt werden, keine Schulbildung erhalten oder gar unter körperlicher oder sexueller Gewalt leiden. Oft finden sich die Schuldigen, die die Rechte der Kinder verletzen, im Familien- und Freundeskreis. Dennoch solltest du auch in unseren Projekten immer die Augen offen halten.

Deine Verantwortung als Freiwillige*r

Sowohl unsere ManaTapu-Teammitglieder vor Ort als auch unsere Freiwilligen und Auslandspraktikant*innen sind dazu angehalten, den Kinderschutz sehr ernst zu nehmen.  

Der Schutz von Kindern baut auf folgenden Punkten auf:

  • ManaTapu ermöglicht keine Freiwilligenarbeit oder Auslandspraktika in Waisenhäusern oder Kinderheimen.
  • Für deine Unterstützung in unseren Projekten musst du uns vor deiner Abreise dein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis zusenden. Bei Eintragungen behalten wir uns vor, deine Teilnahme abzulehnen.
  • Mit dem Unterschreiben des ManaTapu Verhaltenskodexes verpflichtest du dich zur Einhaltung unserer Kinderschutzrichtlinien.
  • Im Bedarfs- oder Notfall kannst du dich jederzeit an die Teamleiter vor Ort oder das ManaTapu-Team in Deutschland wenden.  

Mit den ManaTapu Kinderschutzrichtlinien möchten wir sicherstellen, dass unsere Projektarbeit – das Agieren von ManaTapu-Teams, Freiwilligen und weiteren Beteiligten – transparent ist.  

Verhaltensregeln für Freiwillige  

Unabdingbar sind daher für alle ManaTapu-Volunteers die folgenden Verhaltensregeln:  

1. Kinder dürfen nicht auf unangebrachte und/oder auf kulturell nicht angebrachte Weise gehalten, gestreichelt, geküsst, gekuschelt oder berührt werden.

2. Es dürfen keine Aktivitäten mit Kindern unternommen werden, die engen Körperkontakt erfordern, der über das für die Arbeit notwendige Maß hinausgeht.

3. Es darf nicht auf eine Art und Weise gehandelt werden, die für Kinder seelisch oder körperlich verletzend sein könnte.

4. Es dürfen keine sexuell anzüglichen Kommentare oder Handlungen gegenüber Kindern gemacht werden – auch nicht als Witz!

5. Sex oder sexuelle Beziehungen zu Minderjährigen sind, unabhängig vom Einverständnis und der lokalen Traditionen, verboten – Fehleinschätzung des Alters spielt keine Rolle!

6. Kinder dürfen nicht geschlagen oder anders physisch angegriffen werden.

7. Körperliche und erniedrigende Strafen durch Volunteers und Mitarbeitende sind nicht gestattet.

8. Es darf nicht auf eine Art gehandelt werden, die Kinder beschämt, demütigt, herabsetzt oder anders emotional/seelisch angreift.

9. Bestimmte Kinder dürfen im Vergleich zu anderen nicht diskriminiert oder bevorzugt behandelt werden.

10. Es darf keine Zeit alleine mit Kindern, ohne Anwesenheit von anderen, hinter verschlossenen Türen oder in abgeschirmten Bereichen verbracht werden.

11. Kinder dürfen nicht mit nach Hause ins Volunteer-Haus oder zur Gastfamilie genommen werden.

12. Volunteers und Mitarbeitende dürfen nicht mit Kindern im selben Bett schlafen oder es einem Kind erlauben, unbeaufsichtigt bei ihm/ ihr zu schlafen. Kinder dürfen nicht als Arbeitskräfte (z. B. als Hauspersonal) oder für sexuelle Dienste (z.B. Prostitution) ausgebeutet werden.

13. Mitarbeitende und Volunteers dürfen das aufgelistete Fehlverhalten durch andere nicht billigen.  

Besondere Verantwortung als Volunteer

Gesellschaftliche Unterschiede  

Bei deinem Volunteer-Einsatz in Lateinamerika darfst du natürlich auch die gesellschaftlichen und kulturellen Unterschiede nicht vergessen. Gegenüber vielen Dingen gibt es andere Ansichten als in Europa, die du vor allem in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen akzeptieren solltest.  

In Ecuador und Peru ist es seit ein paar Jahren gesetzlich verboten, Kinder mit Klapsen ö. ä. zurechtzuweisen. Dennoch kann es passieren, dass du solches Verhalten im Kindergarten oder der Schule beobachtest. Bitte kontaktiere bei solchen Vorkommnissen das ManaTapu-Team in Deutschland und kritisiere die Lehrkraft nicht öffentlich. Wir werden die Einrichtung dann ansprechen.  

Emotionale Bindungen  

Natürlich sollst du die Kinder betreuen, mit ihnen spielen und ihnen ein Vorbild sein. Bitte bedenke aber, dass du nur eine gewisse Zeit vor Ort bist und nach wenigen Wochen oder Monaten die Einrichtung wieder verlässt. Da Kinder besonders sensibel auf den Aufbau und den Abbruch von sozialen Beziehungen reagieren, ist es wichtig, dass du nicht versuchst, die Rolle einer emotionalen Bezugsperson zu übernehmen.  

Foto? Nur mit Erlaubnis!  

Das Recht am eigenen Bild gilt natürlich auch für Kinder. Lass daher generell Vorsicht walten, wenn du Fotos von Kindern machst. Frage immer erst nach Erlaubnis, bevor du die Kleinen fotografierst und teile die Fotos nicht im Netz. Insbesondere dann, wenn die Kinder weinen, verletzt oder nur leicht bekleidet sind, solltest du sie nicht fotografieren. Verbreite die Fotos von schutzbedürftigen Kindern, auch nicht ohne deren Erlaubnis und die der Aufsichtspersonen.