Argentinien ist eines der größten Länder Lateinamerikas und besticht nicht nur mit seiner Lage an der südlichen Atlantikküste, sondern auch durch seine einzigartige Kultur, dem argentinischen Tango, den größten Steaks der Welt und Naturwundern, die du nirgends sonst zu sehen bekommst. Ob prächtige Wasserfälle, die bekannte Teufelsschlucht, oder verschiedene Weinanbauoasen, von Norden bis Süden lassen sich in diesem unvergleichlichen Land zahllose Städte und Sehenswürdigkeiten bewundern.
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Jorge Luis Borges sagte, die Argentinier seien "Italiener, die Spanisch sprechen und gerne Engländer wären und die denken in Paris zu leben“. Tatsächlich ist die Mehrheit der argentinischen Bevölkerung europäischer Herkunft und man sieht den Menschen dies auch an. 90 Prozent der Einwohner sind Weiße und die italienische und spanische Herkunft schlägt sich in der Kultur und Umgangsform der Leute nieder. Im Gegensatz zu den meisten lateinamerikanischen Ländern leben in Argentinien wenige Mestizen (gemeinsame Nachfahren von Weißen und Ureinwohner*innen), obwohl ihre Zahl in letzter Zeit zugenommen hat (etwa fünf Prozent der Bevölkerung). Nur noch eine Minderheit der argentinischen Einwohner*innen hat ihren Ursprung in einer der einst 30 Ethnien der Urbevölkerung des Landes.

Geografie

Argentinien zeichnet sich durch sehr verschiedene Landschaftsformen aus. Die enorme Größe des Landes führt dazu, dass es hier zahlreiche unterschiedliche Klimazonen gibt. Der äußerste Süden – Patagonien – hat ein sehr raues Klima, bei dem es selbst im Sommer recht kühl bleibt. Der Norden des Landes fällt hingegen in eine subtropische Klimazone, in der es tagsüber bis zu 40 Grad heiß wird. Der gesamte Osten ist durch eine riesige Ebene geprägt. In der Umgebung der Hauptstadt befindet sich beispielsweise die Pampa Humeda, eine Ebene, die sich über weite Landesteile hinweg erstreckt. 

Flora

In den warm-feuchten und subtropischen Gebieten im Norden des Landes findet man überwiegend tropische Pflanzen wie Palmen. In Savannenlandschaft im äußersten Norden Argentiniens sowie in der Pampa im Osten, kommen ausgedehnte Graslandschaften vor, die von Eukalyptus und Akazien bewachsen werden. Die schattigen Andenregionen sind karg und baumlos. Jedoch finden sich verschiedene krautige Gewächse und Sträucher. Wegen des steinigen Bodens ist Getreideanbau nicht möglich, stattdessen werden die Graslandschaften als Schafweiden genutzt.

Fauna

Wie die Vegetation bietet auch die Tierwelt einen großen Artenreichtum. In den tropischen Gebieten im Norden kann man verschiedene Affenarten, Nasenbären und etliche der stark bedrohten Großkatzen wie Jaguare und Pumas antreffen, die in den tropischen Amazonasgebieten eher selten sind. Zudem kommen dort Waschbären, Ameisenbären, aber auch Tapire und Reptilien, so wie Schlangen und Kaimane vor. Die Vogelwelt beherbergt Kolibris, Tukane und Papageien, Reiher und verschiedene Greifvögel, wie den mächtigen Andenkondor. In der Pampa findet man Gürteltiere, Pampashirsche und Nandus. In den höheren Lagen in den Anden existieren kleinere Kamelarten wie Lamas und Vikunas. An der Küste Patagoniens sind Wale und Robben zu sehen.

Argentinien hat seit den letzten zehn Jahren mit einer zunehmenden Armutsrate zu kämpfen. Dreizehn Millionen Menschen leben dort aktuell unter der Armutsgrenze. Es besteht landesweit eine große soziale Ungleichheit. Das ausgeprägtes Wohlstandsgefälle zwischen Ober- und Unterschicht geht einher mit Kriminalität und Drogenhandel. Durch die hohe Jugendarbeitslosigkeit sind die Perspektiven vor allem für junge Menschen nicht gerade gut, woraus sich viele der sozialen Probleme ergeben, die das Land hat. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung bemängelt ihre aktuelle Situation im Bereich Gesundheit, Bildung und Wohnen.

Religion

In Argentinien herrscht absolute Religionsfreiheit. Mehr als 92% der Bevölkerung in Argentinien sind römisch-katholischer Konfession. Praktiziert werden aber auch das Judentum, der Protestantismus und zahlreiche andere christliche und nicht-christliche Religionen. 

Musik und Tanz

In Argentinien gibt es in allen größeren Städten eine Vielzahl an Bars, Pubs, Clubs und Diskotheken für jeden Geschmack, in denen viel lateinamerikanische Musik gespielt wird. Es ist üblich, dass man sich mit Freund*innen und Bekannten erst um zwei, oder drei Uhr morgens zum Ausgehen trifft und dann Freitags und Samstags oft die ganze Nacht in sogenannten „bauliches“ verbringt. Dabei handelt es sich um kleinere Bars mit Diskocharakter, in denen man zu Tango ebenso tanzen kann wie zu Rock und Pop.

Sport

Das Herz der Argentinier schlägt für den Fußball. Die Herren-Nationalmannschaft gewann 1978 und 1986 die Weltmeisterschaft und die Fußballlegende Diego Maradona gehört noch heute zu den größten Sportidolen des Landes. Auch Pferderennen, Polo und Boxen haben in Argentinien viele Anhänger. Das Land verfügt über einige der besten Polospieler und -pferde der Welt. Neben diesen Sportarten spielen Tennis, Rugby, Golf, Kricket, Basketball und Formel-1-Rennen eine relativ große Rolle und in den meisten Kategorien erreichen die argentinischen Mannschaften die Spitzenklasse.

Buenos Aires

Buenos Aires, auch das Paris Südamerikas genannt, liegt am Río de la Plata und begeistert Besucher*innnen und Einwohne*innen gleichermaßen durch den besonderen Flair dieser Stadt. Dies liegt vor allem daran, dass das Stadtbild eher an südeuropäische als an lateinamerikanische Städte erinnert. Die modernen, eleganten und oft prunkvollen Gebäude stammen größtenteils aus dem 20. Jahrhundert und wurden überwiegend von europäischen Architekt*innen oder nach europäischem Vorbild erbaut. Buenos Aires gilt als bedeutendes Kulturzentrum Amerikas, in dem unter anderem der Tango Argentino seinen Ursprung hat. Die Stadt besitzt viele Sehenswürdigkeiten und zahlreiche Monumente erinnern noch heute an die Kolonialgeschichte des Landes.

Sehenswürdigkeiten in Buenos Aires

Neben der bekannten Casa Rosada ist der imposante Kongresspalast aus dem späten 19. Jahrhundert das vielleicht beeindruckendste Regierungsgebäude in Buenos Aires.
Der zwei Häuserblöcke große Vorplatz Plaza del Congreso mit seinen Skulpturen und großen Rasenflächen ist bei den Porteños, die hier an sonnigen Tagen gerne entspannt einen Mate-Tee mit Freunden trinken, sehr beliebt. Der bekannteste Stadtteil von Buenos Aires ist das alte Hafenviertel La Boca. Ende des 19. Jahrhunderts lebten hier vor allem italienische Industriearbeiter*innen, die 1882 sogar versuchten La Boca für unabhängig von Argentinien zu erklären.

Rosario

Im Vergleich mit Buenos Aires hat Rosario eher Kleinstadtcharakter und bietet damit aber auch den Vorteil, dass der Andrang von Tourist*innen nicht so hoch ist. Rosario ist daher ein echter Geheimtipp für alle Reisenden in Argentinien und ideal für junge Menschen, die gerne einen längeren Auslandsaufenthalt in einer südamerikanischen Großstadt verbringen möchten. Als drittgrößte Stadt Argentiniens bietet Rosario alles, was man von einem Ort mit über einer Million Einwohnern erwarten darf: eine lebendige Kulturszene und etliche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, tolle Restaurants und gemütliche Bars, sowie viele Nachtclubs und Konzerte für jeden Geschmack und Geldbeutel.

Sehenswürdigkeiten in Rosario

In Rosario ist das Monument a la Bandera zu besichtigen, ein gewaltiger Turm, der am Ufer des Río Paraná erbaut wurde und der der blau-weißen Nationalflagge Argentiniens gewidmet ist. Das Flaggendenkmal befindet sich im Stadtzentrum Rosarios und ist nicht nur ein beliebter Ort für Großveranstaltungen, sondern auch auf dem argentinischen 10-Pesos-Schein abgebildet. Vom Turm aus hat man eine tolle Aussicht über die Stadt und direkt neben dem Monument befindet sich das Flaggenmuseum.

Impfungen / Gesundheit
Empfehlenswert sind Impfungen (und Prophylaxe-Maßnahmen) gegen:
• Gelbfieber
• Polio, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten
• Hepatitis A+B
• Typhus und Tollwut
• Malaria-Prophylaxe
Du solltet dich dazu unbedingt von einem Arzt für Reise- und Tropenmedizin beraten lassen! Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel zur Gesundheitsvorsorge.