Lateinamerika
Titicacasee

Titicacasee: Legenden und Traditionen

Der Titicacasee ist seit Jahrhunderten Lebensader und Wohnort für viele Menschen. Das Erbe der Inka wird hier auch heute noch gewahrt, Traditionen werden am Leben gehalten. Im Zusammenspiel mit seiner großartigen Naturkulisse übt der See auf viele Menschen eine besondere Faszination aus.

Von Alisha Frei

Der höchstgelegene schiffbare See der Welt

Der auf 3.812 Meter Höhe gelegene Titicacasee zwischen Peru und Bolivien ist der höchstgelegene schiffbare See der Welt. Er ist 15,5 mal größer als der Bodensee. Eingebettet in die idyllischen Hochplateus macht der schier endlose Blick über das Wasser den Titicacasee zu einem beliebten Ziel für Tourist*innen. Allerdings solltest du hier keinen Badespaß erwarten. Die eiskalten Zuflüsse aus dem Gebirge lassen die Wassertemperatur selbst an warmen Tagen kaum über 10 Grad steigen. Hinzu kommt, dass der See durch Abwasserzuflüsse leider stark verschmutzt ist.

Geburtsstätte der Inka

Um den Titicacasee ranken sich zahlreiche Legenden. So sollen etwa die Kinder des Sonnengotts Inti aus den Fluten des Sees geboren worden sein. Der Gott entsandte sie in die Welt, um einen geeigneten Ort zur Gründung seines Imperiums zu finden. In Huanacaure, in der Nähe Cuscos, gründeten die Kinder schließlich die Hauptstadt des Inka-Reiches. Der Titicacasee wird daher auch heute noch als Geburtsort der Inka verehrt.

Kreative Baumaßnahmen

Beliebtes Ausflugsziel sind die 49 schwimmenden Schilfinseln der Uros. In den einfachen Hütten, die ebenfalls aus Schilf gebaut sind, leben heute noch einige Hundert Menschen dieser jahrhundertealten Volksgruppe. Wenn sie kriegerisch von den Inka bedroht wurden, banden sie einfach ihre Schilfinseln los und zogen sich auf die Weiten des Titicacasees zurück.

Die Insel der strickenden Männer

Auf der Insel Taquile leben die Bewohner auch heute noch autark und sehr traditionsbewusst. Es gibt dort weder Strom noch fließendes Wasser. Die Taquileños sind bekannt für ihre Strick- und Handwerkskunst – denn es sind insbesondere die Männer, die hier stricken. Typische Kleidungsstücke sind gestrickte Mützen und Gürtel, die durch Farben, Muster und Symbole viel über den Stand und die Person des Trägers verraten können.

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