Lateinamerika
Der Karneval in Rio - Musik in Lateinamerika

Lateinamerikas Musik

Rhythmen für die Welt

Die lateinamerikanische Musik hat ihren Weg in die Welt gefunden und ist heute zentraler Bestandteil der Mainstream-Popmusik in Europa und Nordamerika. Dabei entstanden viele Genres wie Salsa, Reggaeton und Latino-Pop gar nicht in Lateinamerika selbst – sie sind vielmehr eine Mischung aus klassischen lateinamerikanischen Musikrichtungen mit internationalen Einflüssen der Pop-Musik. Was die Musik Lateinamerikas ausmacht, und was du auf deiner Reise dorthin musikalisch erleben kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Lateinamerikanische Klänge in unseren Ohren

Offenbar scheinen die lateinamerikanischen Rhythmen für Ohren, die westliche Musik gewohnt sind, besonders eingänglich zu sein. Einflüsse aus R & B, Hip Hop oder Rockmusik sind überall im Latinpop gegenwärtig. Künstler aus Südamerika wie Jennifer Lopez, Shakira oder Ricky Martin haben erfolgreich den Weg in die weltweiten Charts gefunden. Ihre Musik trägt zu unserem Bild Lateinamerikas bei – ein Bild von rauschenden Festen und Lebensfreude.

Samba im Karneval

Angelehnt ist dieses Bild an die gewaltigen Spektakel des Karnevals in Brasilien. Weltberühmt ist der Samba in Rio de Janeiro mit seinen extravaganten Kostümen und heißen Trommelbeats. Die Teilnehmer proben das ganze Jahr über für ihren großen Auftritt. Auf den Festwägen tanzen, trommeln und singen über 100.000 Menschen – bei noch viel mehr Zuschauern. Mit Musik und Tanz verzaubert der Karneval für ein paar Tage das ganze Land. Das Spektakel lässt kaum erahnen, dass der Samba als Tanz und Musikrichtung eine traurige Geschichte hat. Er ist ein Stil, der im 19. Jahrhundert von den Sklaven aus dem Kongo, Sudan und Angola mitgebracht wurde.  

Reggae auf Jamaika  

Auch der jamaikanische Reggae erzählt von der Geschichte der Sklaverei. Er ist eine Musik, die unter dem Einfluss von US-amerikanischen Einflüssen wie R & B, Jazz und Soul mit regionalen Rhythmen und Ska gemischt wurde. Der Ursprung des Reggae hat einen stark religiösen Einschlag mit der christlichen Glaubensrichtung der Rastafari. Ein zentrales Thema ist die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung. Mit Hits wie „Get Up, Stand Up“ und „No Woman No Cry“ wurde Bob Marley zur weltweiten Ikone der Reggae-Musik. Aus dem Reggae gingen auch Musikrichtungen wie Dub und Dancehall hervor.

Die melancholischen Melodien der Anden

Neben den temperamentvollen Rhythmen des brasilianischen Sambas und den entspannten jamaikanischen Reggae-Klängen, kennt Lateinamerika auch die geheimnisvolle Musik der Anden. In den volkstümlichen Varianten dominieren hier insbesondere Blasinstrumente. Beliebt sind, die „Siku“ (eine Panflöte) und die „Quena“ (eine Kerbflöte). Die Takte werden oft von Trommeln gegeben. Wenn du die Flöten hörst, kannst du dir richtig vorstellen, mit sehnsuchtsvollem Blick über den Titicacasee in den Hochebenen der Anden zu blicken.