Lateinamerika
Die vergoldete Statue des Inka-König Atahualpa

Das Gold der Inkas

Das Gold in den Anden begründete die Machtstellung der Inka. Doch wollten sich auch die europäischen Kolonialist*innen die Schätze sichern und zerstörten das Inka-Reich. Wie das Gold für die Bewohner*innen Perus Segen und Fluch zugleich wurde.

Eine eigene Kaste der Goldschmiede

Das mächtige Imperium der Inka reichte während seiner größten Ausdehnung im 16. Jahrhundert von Ecuador über Peru bis nach Chile und Argentinien. Von ihrem kulturellen und politischen Zentrum Cusco aus steuerten sie ein Reich mit über 200 verschiedenen Ethnien. Aus den Anden förderten sie dabei beträchtliche Mengen Gold, die sie zu aufwändigen Kunstwerken verarbeiteten. Als Kunsthandwerker, Goldschmiede und Leibwächter erreichte der Stand der Camayos, eine eigene gesellschaftliche Rolle. Ihr Schaffen ist noch heute in den Museen von Lima, Cusco oder Trujillo zu bestaunen.

Europäische Eroberer

Das sagenumwobene El Dorado, das Land mit den Flüssen voller Gold, hat stets die Fantasie von Glücksrittern aus Europa beflügelt. Es war der spanische Eroberer Francisco Pizarro, der sich von Panama aus in das Königreich der Inka aufmachte, um sich den Reichtum des Landes zu sichern. Er nahm den Inka-König Atahualpa durch eine List gefangen und lies sich Räume voller Gold und Silber als Lösegeld bezahlen. Von der Ankunft der Spanier überrascht und von eingeschleppten Krankheiten geschwächt, ging so das Inka-Reich unter.

Ausbeutung der Schätze 

Die gewaltigen Goldschätze stammten aus den Anden. Noch heute sind die Berge voller Mineralien, neben Gold vor allem Kupfer und Silber. Doch damals wie heute sind die Rohstoffvorkommen Fluch und Segen zugleich. Sie befördern das Wirtschaftswachstum des Landes. Aber auch heute wecken die Schätze die Begehrlichkeiten von ausländischen Unternehmen. Während die Bevölkerung unter der Umweltverschmutzung durch die Minen leidet, bekommt sie von dem Großteil der Gewinne wenig zu sehen.