Lateinamerika
Frauenrechte in Peru

Frauenrechte in Peru und die Bewegung "Ni una menos"

Von Mirjam Wuttke, 8. März 2018

Der internationale Frauentag am 8. März ist in Deutschland seit mehr als einem Jahrhundert ein Gedenk- und Kampftag für die Gleichberechtigung der Frau. Aus einer sozialistischen Idee stammend, entwickelten sich kurz nach dem ersten Weltkrieg feministische Bewegungen. Ein wichtiger Meilenstein war die Anerkennung des gleichberechtigten Wahlrechts.

In Lateinamerika ist der „Día internacional de la mujer“ seit den Achtzigerjahren ein Datum, das viele Hilfsorganisationen und Unterstützer der Frauenrechtsbewegung nutzen, um auf das bestehende Elend der Frauen aufmerksam zu machen.

Da die politischen Verantwortlichen sich in Lateinamerika oft nur geringfügig um das Schicksal der Frauen kümmern, gründeten Frauenrechtlerinnen 2015 die öffentliche Bewegung „ni una menos“ („Nicht eine Frau weniger“). Durch Demonstrationen in vielen großen Städten verschiedener Länder, gaben sie den ungehörten Opfern machistischer Gewalt eine Stimme. Sie sagen: Keine weiteren Morde an Frauen!

95 Morde an Frauen in Peru im vergangenen Jahr durch Partner oder Angehörige

In Lateinamerika ist das Risiko, Opfer von Gewalttaten zu werden, höher als in Nordamerika oder Westeuropa. In vielen südamerikanischen Ländern stellt die geschlechterspezifische Gewalt den größten Anteil an den Gewaltverbrechen. Dies gilt besonders in Peru, wo jährlich hunderte Frauen Misshandlungen wie Schlägen, sexueller Nötigung oder Vergewaltigung ausgesetzt sind. In den meisten Fällen geht die Gewalt von (Ex-)Partnern, Ehemännern, oder männlichen Familienmitgliedern aus, bis hin zur Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, der Femizid.

In Peru wurden im vergangenen Jahr 95 Frauen von männlichen Partnern oder Angehörigen ermordert. Aus sexueller Gewalt ergeben sich häufig Schwangerschaften, die zu Verfolgung oder Verstoßung durch die Familie führen. Gerade nach Vergewaltigungen werden die Opfer als „wertlos“ stigmatisiert und die gesellschaftlichen Bedingungen stellen die oft noch jungen Frauen und Mädchen vor existenzielle Not.

Benachteiligung und Diskriminierung der Indigenen

Die indigene Bevölkerung wird als eine der ärmsten und am stärksten diskriminierten Gruppen bedroht und durch die Politik kaum geschützt. Unter indigenen Frauen sind die 30 bis 49-jährigen am häufigsten von Diskriminierung betroffen. Von Gesundheitspersonal und zuständigen Stellen werden die Frauen teils öffentlich beschimpft und erleben neben der bestehenden Armut rassistische Vorurteile und weitere Benachteiligungen. Viele dieser Frauen sind Analphabetinnen und in den abgelegenen Regionen und dem Andenhochland beherrschen sie oft nur die indigene Sprache Quechua, was zu weiterer Benachteiligung etwa bei der Jobsuche führt.

Insgesamt gibt es immer noch zu wenige staatliche Maßnahmen, die sich für den Schutz von Frauen einsetzen. Viele Fälle von sexuellem Missbrauch werden aus diesem Grund nicht zur Anzeige gebracht. Zum einen aus Scham, zum anderen weil die Betroffenen im Zuge der Ermittlungen erneut zu Opfern gemacht werden und nicht die nötige Unterstützung erhalten.

ManaTapu unterstützt ein Frauenhaus in Cusco

ManaTapu arbeitet mit Frauenhäusern in Cusco, die vielen der benachteiligten jungen Müttern mit ihren Kindern Anlaufstellen bieten. Vor Ort können die Frauen lernen, ihre Mutterschaft anzunehmen, bekommen medizinische Betreuung und können eine Ausbildung, zum Beispiel im Kunsthandwerk, machen. Die Kinder, die von den Volunteers innerhalb des Projektes betreut werden sind zwischen null bis drei Jahre alt und erhalten in dem Haus Tagesbetreuung. Unterstütze die Frauen in folgenden Bereichen:



Kinderbetreuung

Therapien & Soziale Arbeit

Freizeitgestaltung & Kunsthandwerk