Julius über das Leben und Lernen im Erdbebencamp

ManaTapu: Du warst mit ManaTapu im Projekt Erdbebenhilfe und Permakultur. Das Erdbeben ist inzwischen fast zwei Jahre her. Wie ist mittlerweile die Situation der Menschen?  

Julius: Die Situation hat sich leider nicht sehr verbessert, an der Küste herrscht immer noch große Armut und viele Menschen sind immer noch arbeitslos. Der Großteil besitzt zwar schon wieder ein eigenes Haus aus Stein oder Bambus, es gibt aber vereinzelt sogar noch Leute, die immer noch in den Zelten leben, die sie vor zwei Jahren bei dem Erdbeben erhalten haben.  

ManaTapu: Was gibt es für Schwerpunkte im Projekt?  

Julius: Der Schwerpunkt bezieht sich auf Permakultur. Das bedeutet, es wird einem ein kleiner Eindruck gegeben, besser nachhaltig zu leben und einen möglichst geringen menschlichen Fußabdruck zu hinterlassen.  

ManaTapu: Was ist die Aufgabe der Volunteers? Und wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?  

Julius: Man kann sich seinen Tag gut frei gestalten. Die Selbstständigkeit wird in dem Camp sehr großgeschrieben, was aber für mich sehr angenehm war, da man so die Möglichkeit hatte viel selbst in die Hand zu nehmen und seine eigenen kleinen Projekte zu starten.  

„Ich war sehr beeindruckt vom positiven Lebensgefühl der Menschen“  

ManaTapu: Was konntest du lernen?  

Julius: Handwerklich konnte ich auf jeden Fall etwas mitnehmen und sozial habe ich viel über die Menschen an der Küste und ihre Denkweise erfahren. Ich war sehr beeindruckt was für ein positives Lebensgefühl sie ausstrahlen.  

ManaTapu: Kannst du uns etwas zum Camp erzählen?  

Julius: Die Lage des Camps ist ein richtiger Volltreffer. Nur etwa 300 Meter vom Meer und einer schönen kleinen Bar entfernt, an der man sich am Abend ein kaltes Bier gönnen kann. Auch ganz in der Nähe befindet sich ein kleines Dorf namens Samango. Hier haben wir viel mit Kindern gespielt und den Eltern einen kleinen Einblick in die Permakultur geben.  

ManaTapu: Wie eng ist der Kontakt mit den Menschen vor Ort?  

Julius: Der Kontakt zu den Menschen war stets eng, da alle Leute sehr dankbar über unsere Hilfe vor Ort waren und sich immer sehr freuten wenn wir vorbeigeschaut haben.  

Mit Eigenmotivation und Kontaktfreudigkeit kann man schnell viel erreichen  

ManaTapu: Trägt das Projekt aus Deiner Sicht in einer sinnvollen Art und Weise zur Verbesserung der Situation vor Ort bei? Hast du das Gefühl, dass dein Einsatz im Projekt nützlich war?  

Julius: Ich habe das Camp mit einem guten Gefühl verlassen können. Denn mit einer gewissen Portion Eigenmotivation und der Freude daran, Kontakte zu Leuten aufzubauen, kann man in der kurzen Zeit viel erreichen und den Leuten vor Ort viele schöne Momente schenken.