Lateinamerika
Gegrilltes Huhn mit Salat

Die lateinamerikanische Küche

Die Grundrezepte der lateinamerikanischen Küche mit viel Fleisch, und Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen und Mais sind vielerorts ähnlich. Darüber hinaus gibt es aber einige spezielle Variationen und regionale Eigenarten. Auch Vegetarier werden auf ihre Kosten kommen. Manches mag für europäische Gaumen erst mal gewöhnungsbedürftig sein. Damit dein Ausflug nach Südamerika auch für deinen Magen wohlbekömmlich bleibt, haben wir dir einige kulinarische Besonderheiten Lateinamerikas zusammengestellt.

Exotische Mischungen  

Neben den typischen Grundnahrungsmitteln sind auch Tomaten, Paprika oder Karotten genauso beliebt wie fast überall auf der Welt. Dazu gibt es diverse Beilagen wie Maniokwurzeln, Mangold oder Kürbis. Exotischer wird es bei den vielen Früchten, die es in den meisten Ländern Lateinamerikas frisch zu kaufen gibt: Papayas, Melonen, Mangos und Maracujas kommen reif von der Ernte. Je nach Region gibt es aber auch unterschiedliche Schwerpunkte. In den Regenwäldern des Amazonasbeckens liegen sie naturgemäß mehr auf Früchten und Fischen. In den Anden ist dagegen die Viehzucht die Basis jedes Essens.

Argentinisches Rindfleisch  

Weltberühmt ist das Fleisch von Rindern, die auf den weiten Grasflächen der argentinischen Pampas weiden. Wusstest du, dass es in Argentinien mehr Rinder als Einwohner (41 Millionen) gibt? Gegessen wird das Fleisch gern frisch vom Grill, in Argentinien Asado genannt. Viele Kräuter und Gewürze geben den riesigen Rindersteaks den extra Geschmack. Allerdings ist die besondere Qualität des argentinischen Rindfleischs gefährdet: Immer mehr Weideflächen werden zum Sojaanbau umfunktioniert – und die Kühe in Massentierhaltung im Stall verbannt.

Meerschweinchen  

Liebhaber der kleinen Nagetiere müssen jetzt stark sein: In den Andenregionen, insbesondere in Peru, Bolivien und Ecuador sind Meerschweinchen eine Delikatesse. Sie heißen dort Cuys und sind ursprünglich ein Essen der ärmeren Schichten. Gehalten werden sie in den eigenen Gärten und werden zu vielen Anlässen verzehrt. Doch schon längst sind sie auch in den noblen Restaurants der großen Städte wie La Paz und Lima auf der Karte zu finden.

Kartoffelspezialitäten in Peru  

Neben Meerschweinchen sind vor allem die peruanischen Kartoffeln als Delikatesse bekannt. Die Kartoffel kam ursprünglich aus den Anden, bevor sie ihren weltweiten Siegeszug antrat. Hier findet sich auch die größte Artenvielfalt an Kartoffeln. In Peru gibt es über 3.000 Sorten, die aufgrund der speziellen klimatischen Bedingungen in den Andentälern nur hier wachsen können. Die Wildkartoffeln, die es in den unterschiedlichsten Farben und Formen gibt, haben nur bedingt etwas mit den kultivierten Kartoffeln zu tun, die man bei uns im Supermarkt findet.

Maisvariationen in Ecuador  

Mais ist in Ecuador das Grundnahrungsmittel schlechthin. Besonders an den Straßenständen finden sich viele verschiedene Varianten. Der Mais kommt gekocht, geröstet, als Spieß oder im Popcorn vor. Dazu bildet er sogar die Grundlage von Gemüsetaschen, die es in Variationen mit und ohne Fleisch oder auch Käse gibt. Er ist sogar die Grundzutat mancher Getränke. Beliebt ist die alte Inka-Limonade Chicha Morada, ein Maisgetränk, das überwiegend in Peru und Ecuador serviert wird.

Vegetarisches & Veganes  

Die Beliebtheit von Mais und die Vielfalt an Kartoffeln in Peru und Ecuador sind gute Nachrichten für alle Vegetarier. Dazu gibt es viele andere fleischfreie Spezialitäten: Tortillas, Süßkartoffeln, Guacamole, Amaranth und Quinoa gibt es fast überall zu kaufen. Die Hälfte der Sojabohnenernte weltweit stammt aus Südamerika. Viel davon wird als Tierfutter verwendet, aber natürlich landet auch einiges auf den Tellern. Wer bei dem Blick in die Speisekarte etwas überfordert ist, kann die Kellner auch einfach um eine Bestellung „sin carne“ (ohne Fleisch) bitten. Wer vegan essen möchte, kann die Bitte mit dem Zusatz „sin productos lácteos y huevos“ (ohne Milchprodukte und Eier) versehen. Bei Salaten und Früchten sollte aus hygienischen Gründen eine Handregel beachtet werden: „Boil it, peel it or forget it“ (Kochen, schälen oder Finger weg.) In guten Restaurants kann das Essen aber ohne Bedenken verzehrt werden.